Wer rastet, der rostet – eine Binsenweisheit. Nichtgebrauch lässt Auto-mobile relativ rasch zum Autostabil mutieren, umfangreiche Arbeiten werden nötig, um diesen Zustand rückgängig zu machen. Hat die Standzeit jedoch über 40 Jahre gedauert, sind die Folgen nicht ohne Reiz. Das gilt besonders dann, wenn der Ort des Dornröschenschlafs eine kleine Scheune von 1765 ist und das Auto aus erster Hand stammt.
Vor Jahren habe ich mir einen 1952er Land Rover von einem Bauern im Jura gekauft. Der Verkäufer zeigte mir beim Abholen des britischen Allradlers ein weiteres Fahrzeug in einer Scheune aus vorrevolutionärer Zeit: Ein 1952er Vauxhall Velox. Das Auto hatte der Vorbesitzer des Bauerhofs, zu dem die Scheune gehört, mitsamt der Liegenschaft weitergegeben. Bei meiner Besichtigung war allerdings das Scheunentor nicht mehr zu öffnen, das baufällige Gebäude wäre ansonsten zusammengebrochen. Ich meldete mein Interesse an dem Wagen an ohne näher darüber nachzudenken. Dann, im Frühling 2015, habe ich einen Anruf erhalten: Der Wagen stehe nun im Freien, die Scheune sei abgerissen, der Vauxhall solle weg. Also sind wir hingefahren und haben ihn tel-quel mitgenommen. Und genau so wie er sich damals präsentierte steht er nun bei mir in der Scheune – faszinierend!